DARM-HIRN-ACHSE
Was Darmbakterien mit Depressionen zu tun haben
Wir reden von einem unguten Bauchgefühl? Manche Redensarten kommen nicht von ungefähr: Unsere Mitbewohnen die Darmbakterien scheinen Gehirn und Psyche zu beeinflussen, (Darm-Hirn-Achse).
Heute lassen etliche Studien erkennen, dass die Darmflora bei der Entstehung vieler Erkrankungen wie Übergewicht, Reizdarmsyndrom und Asthma eine Rolle spielt – und möglicherweise sogar unser Verhalten beeinflusst. Der Mikrobiologe Graham Rook, Professor am University College London geht noch einen Schritt weiter: Ihnen zufolge ist eine gestörte Darmflora ein Risikofaktor für Depressionen.
"Die Darmflora reguliert Entzündungsprozesse im Körper. Eine veränderte Darmflora kann bei entsprechend veranlagten Individuen zu anhaltenden Entzündungsreaktionen führen – und damit auch deren Gemütslage beeinflussen".
Ergebnisse einer Studie zeigen, dass bei Menschen, die an einem Reizdarmsyndrom leiden, das in 40 Prozent der Fälle mit Depressionen und Angst einhergeht, mit Probiotika wesentliche Verbesserungen erzielt werden können.
Ein Therapieansatz wäre denkbar
Wie Darmbakterien die Hirnchemie genau beeinflussen, darüber können die Forscher bislang nur spekulieren. Der Vagusnerv, der das Gehirn mit dem Darm verbindet, spielt sehr wahrscheinlich eine Rolle: Infektionen im Darm regen die Aktivität bestimmter Gene im Gehirn an. Bei durchtrenntem Vagusnerv unterbleibt die Aktivierung. Sehr wahrscheinlich produzieren Darmbakterien Substanzen, welche via Blutbahn ins Gehirn gelangen.
Bei meinen Klienten stelle ich vermehrt fest, dass nach der Eliminierung von Unverträglichkeiten und erfolgter Darmsanierung mit Pro- und Präbiotika eine wesentliche Verbesserung von Erschöpfungen, Angstgefühlen und Depressionen erreicht wurde.